Kann man gegen Hafer allergisch sein?

Die Antwort lautet: Ja, das können Sie. Es handelt sich zwar nicht um eine häufige Allergie, aber manche Menschen haben Probleme mit diesem Grundgetreide und erleben nach dem Verzehr von haferhaltigen Lebensmitteln eine Reihe unangenehmer Symptome. Zu diesen Reaktionen können gehören:

• Fleckige Haut, Ausschlag oder Ekzem
• Eine laufende Nase
• Niesen
• Juckende oder tränende Augen
• Reizung im Hals
• Magenschmerzen, Krämpfe oder Blähungen
• Durchfall
• Sich krank fühlen

Die meisten dieser Reaktionen treten kurz nach dem Essen auf, manchmal jedoch erst nach Stunden, sodass es für die Betroffenen schwieriger ist, festzustellen, welche Nahrungsmittel ihnen Probleme bereiten. Wie bei den meisten Allergien können die Betroffenen in selteneren Fällen schwerwiegendere Symptome verspüren. Dazu können Keuchen oder Atembeschwerden, ein plötzlicher Blutdruckabfall, Schwellungen der Lippen oder des Rachens, Schwindel oder Brustschmerzen gehören. Dies könnten Anzeichen dafür sein, dass die Person einen anaphylaktischen Schock erleidet, einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand, der ein schnelles medizinisches Eingreifen erfordert. Eine Allergie gegen Hafer sollte nicht mit einer Unverträglichkeit verwechselt werden. Letztere betrifft das Verdauungssystem, während Allergien dadurch ausgelöst werden, dass das Immunsystem auf ein bestimmtes Nahrungsmittel oder einen Nahrungsmittelbestandteil reagiert, als wäre es ein Krankheitserreger. Bei Hafer ist der Übeltäter normalerweise ein Protein namens Avenin. Dieses hat ähnliche Eigenschaften wie das bekanntere Weizenprotein Gluten. Haferstaub kann sogar die Haut reizen; er löst bei empfindlichen Personen, die während der Ernte oder Lebensmittelverarbeitung mit der Substanz in Kontakt kommen, mehr als doppelt so häufig allergische Reaktionen aus wie Weizenstaub. Doch bevor wir uns näher mit der Ursache einer Haferallergie befassen, wollen wir eine grundlegendere Frage beantworten.

Was ist eigentlich Hafer?

Hafer ( Avena sativa) ist ein Getreidekorn, also ein kultiviertes Gras, das als Nahrungsmittel angebaut wird, wie Gerste, Mais oder Weizen. Der Anbau von Hafer im Fruchtbaren Halbmond geht der aufgezeichneten Geschichte voraus. Historiker glauben, dass sein wilder Vorfahr ursprünglich als Unkraut neben bereits angebauten Nutzpflanzen wuchs und dass neolithische Bauern ihn schließlich bemerkten und sich dafür interessierten. Hafer ist in der modernen westlichen Ernährung nicht so wichtig wie Weizen, hat sich aber den Ruf erworben, nahrhaft und gesund zu sein, und in den Supermarktregalen finden Sie zahlreiche Lebensmittel, die Hafer enthalten. Beispiele:

• Haferbrei
• Müsli, Granola und ähnliche Frühstückscerealien
• Müsliriegel und ähnliche „gesunde“ Snackriegel
• Kekse, Biskuits und Flapjacks aus Hafermehl

Bei anderen haferhaltigen Lebensmitteln ist das offensichtlicher, zum Beispiel:

• Haferkleie
• Hafermilch
• Haferkekse
• Haferbrot

Was soll ich tun, wenn ich glaube, dass ich möglicherweise auf Hafer allergisch reagiere?

Wenn Sie sich nach dem Verzehr von Hafer oder Lebensmitteln, die Hafer enthalten, regelmäßig krank fühlen, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Sie nicht anfällig für die schwerste Form einer allergischen Reaktion, die Anaphylaxie, sind. Wie wir oben gesehen haben, kann dies ein lebensbedrohlicher Zustand sein. Ihr Arzt kann Sie für einen Allergietest an eine Fachklinik überweisen. Aber dann müssen Sie möglicherweise Wochen oder sogar Monate auf einen Termin warten. Das ist eine lange Zeit, in der Sie Däumchen drehen, wenn Sie sich um Ihre Gesundheit sorgen. Warum verschaffen Sie sich nicht einen Vorsprung, indem Sie einen Blutallergietest bei einem seriösen Anbieter bestellen? Die Entnahme einer Blutprobe aus dem Finger ist schnell und unkompliziert, und Sie müssen nicht lange auf die Ergebnisse warten. Sie können dann Ihre Ernährung entsprechend umstellen. Leider bleiben Allergien in den meisten Fällen ein Leben lang bestehen, aber Menschen mit einer Haferallergie haben es vielleicht leichter, denn wie wir oben gesehen haben, ist Hafer kein großer Bestandteil der typischen westlichen Ernährung und daher ist es normalerweise nicht allzu schwer, die wenigen Haferprodukte zu meiden. Sie müssen sich angewöhnen, die Etiketten von Lebensmitteln sorgfältig zu lesen und auf Warnhinweise zu Allergenen zu achten. Vorsicht ist besonders bei Menschen geboten, die zu Anaphylaxie neigen: Allergieauslöser, die unerwartet in verpackten, verarbeiteten oder schlecht gekennzeichneten Lebensmitteln lauern, können ein unangenehmer Schock sein und Sie sollten alles daran setzen, sie zu vermeiden.